#funk: Junges Angebot von ARD und ZDF geht heute an den Start

Der Jugendkanal von ARD und ZDF hat endlich einen Namen: funk. funk soll die Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen ansprechen.  Entgegen der ursprünglichen Idee ein crossmediales Konzept aus Fernsehen, Radio und Internetangeboten für die junge Zielgruppe anzubieten, wurde es am Ende ein reines Online-Portal. Dieses ist sowohl über Plattformen wie YouTube, Instagram & Co, über eine App und über ein Webangebot“ abrufbar. Ab 2017 bekommt funk 45 Millionen Euro zur Verfügung. Die entsprechen 0,54 % der Gesamteinnahmen aus den Rundfunkgebühren. Ab 1. Oktober 2016 wird das Programm zur Verfügung stehen.

Im Oktober 2014 wurde das Online-Only-Angebot durch die Entscheidung der Ministerpräsidentenkonferenz auf den Weg gebracht. Für funk werden im öffentlich-rechtlichen Kosmos erstmals Inhalte produziert, die für soziale Netzwerke konzipiert sind und keinen Sendungsbezug zu Fernsehen oder Hörfunk haben müssen. Die Inhalte sind auch nicht an eine begrenzte Verweildauer im Netz gebunden. Neu ist auch, dass funk internationale Serien online in der funk App und auf der funk Webseite zeigt.

Quelle: Youtube/funk

Drittplattformen, d.h. Youtube, Facebook und Co. stellen den wichtigsten Berührungspunkt von funk mit seinen Nutzern dar. Ein zweischneidiges Schwert – einerseits sind Jüngere darin „zuhause“, werden also gemäß des Pädagogen-Sprechs dort abgeholt, wo sie sind. Inwiefern die über 40 neuen Formate, meist direkt von youtubern gestaltet tatsächlich Akzeptanz finden, wird sich zeigen. Andererseits kann das insofern kritisch betrachtet werden, als die sogenannten sozialen Netzwerke ihren juristischen Ort in den USA haben. Die Sender machen sich nicht nur abhängig von den jeweiligen Geschäftsbedingungen, die alleine von den Intermediären festgelegt und geändert werden, sondern auf die Inhalte und Nutzerkommentare können  – entsprechend des dort geltenden Homeland Security Act  – die Geheimdienste zugreifen. Eine Praxis, die  deutsches Datenschutzrecht konterkariert. Alle Videos aller Formate sind aber auch unabhängig von Drittplattformen in einem eigenen Player auf der Webseite von funk verfügbar. Wir empfehlen die Angebote über diesen Ausspielweg zu nutzen. Kaufserien sind nur in der funk App und auf der funk Webseite verfügbar.

Das neue Angebot wird von den Sendern genutzt, um zu experimentieren und neue Formate auszuprobieren. Wir sind gespannt, ob unsere Überlegungen zur Nutzerpartizipation jenseits der reinen Konsumentenorientierung und der Abbildung der gesellschaftlichen Vielfalt sich im Programm und Belegschaft widerspiegeln.

 

01. Oktober 2016 von Christine Horz
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