Politikwissenschaftler fordern kompletten Umbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Die Politikwissenschaftler Markus Rhomberg und Josef Krieg, Zeppelin-Universität Friedrichshafen, fordern in einem Gastbeitrag für die Süddeutsche Zeitung vom 13.2.2015, dass ARD und ZDF zu einer digitalen Sendeplattform fusioniert werden sollen.

Diese neue Plattform müsse“zwingend politischer werden: investigativ und aufklärend, provozierend und nicht skandalisierend“, schreiben die Politologen in einem Gastbeitrag für die „Süddeutsche Zeitung“ vom Freitag. Als Verteidiger von Meinungsfreiheit und Pluralismus schaffe der neue Sender „im besten Fall sogar eine neue politische Partizipation, neue Dialogformate und Serviceangebote“.

Zu diesem Zweck soll auch eine Medienstiftung eingerichtet werden, an der Bund, Länder, Wirtschaft und Zivilgesellschaft beteiligt sein sollen. Ziel sei auch, dass die Arbeit der Sender transparenter werde, damit sich die Akzeptanz der Öffentlich-Rechtlichen in der Bevölkerung wieder erhöhe.

Die Idee einer Fusion von ARD und ZDF ist nicht neu.  Die beiden Wissenschaftler setzen allerdings neue Akzente, in dem sie die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nicht einfach zu kommerziellen Privatsendern umbauen wollen. Vielmehr geht es um stärkere Beteiligung des Publikums sowie die Fokussierung auf qualitativ hochwertige Inhalte, die weniger Unterhaltung und mehr Aufklärung bieten.

Es ist nicht zu erwarten, dass ein solcher Schritt kurzfristig getan wird, schon alleine deshalb, weil man aus der Geschichte gelernt hat,das einmal etablierte Rundfunkmodelle nicht mehr rückholbar sind. Ob und wie ein solches Modell mittel- bis langfristig umgesetzt wird, hängt entscheidend vom politischen Willen und nicht zuletzt von der Zivilgesellschaft ab, inwiefern diese Partizipationsmöglichkeiten im öffentlich-rechtlichen Modell einfordert.

16. Februar 2015 von Christine Horz
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